Unser Haus
Zurück Home Weiter

 

Home

 

Tja, nun war es dann endlich soweit, am 1. Oktober 2005 konnten wir in unser gebraucht gekauftes Haus in Eisenburg einziehen. Mordsakt, wie jeder Umzug, Bilder davon später, muß ich erst noch aussuchen und hier reinfüllen.

Nachdem dann der Winter mit einigen Schönheitsreparaturen (defekte Schamottauskleidung im Kachelofen komplett erneuern, das Innenleben zweier Toilettenspülkasten komplett erneuern - seitdem habe ich eine Hochachtung vor Klempnern-, verrotteten Windschutz auf der Terrasse erneuern, einen kleinen Schuppen für unser Holz bauen, den Praxisraum im Keller laminieren und mit einem Holzofen ausstatten, etc. etc.) endlich vorbei war, konnte ich mich um unseren maroden Kellerabgang kümmern.

Dort sollte während der Bauphase vor 9 Jahren Wasser in die Mauer eingedrungen sein, und deshalb hielte auf der Wand keine Farbe, hieß es.

                                               

Ein paar Angebote hatte ich schon in der kalten Jahreszeit eingeholt. Beauftragt wurde dann eine Eisenburger Firma, weil ich glaube, daß man durch Vergabe von Aufträgen an lokale Anbieter die hiesige Wirtschaft unterstützen muß. Das erhält Arbeitsplätze vor Ort und nicht im europäischen Billiglohnausland.

Es kam ein kleiner Bagger, flugs war die Wand freigelegt und dann konnte man auch die wirkliche Ursache für das Nichthaften der Farbe erkennen: aus dem Garten immer noch eindringendes Wasser! Kein Wunder bei fehlender Isolierung, ein einfacher schwarzer Anstrich auf dem nicht vorhandenen "Dichtputz" ist halt nicht genug. Noppenfolie war zwar ums Haus angebracht, wie man auf dem zweiten Bild sehen kann, für die Kellertreppe hat es aber anscheinend nicht mehr gereicht:

                                               

Der Aushub des Baggers wurde auf der Wiese sorgfältig gelagert, rutschte aber wegen des sich darin seit der Bauphase befindenden Bauschutts über Nacht wieder in die Grube, was ein erneutes Anfahren des Baggers erforderte. Leider war der Weg durch die Garage vom Aushub versperrt, was dann eine Fahrt durch den Garten unter Ruinierung des Rasens nötig machte:

                                               

Unsere Garageneinfahrt hatten wir wegen der sich darin befindenden Spurrinnen schon vom Pflaster befreit, der Platz wurde zum Lagern der neuen Pflastersteine genutzt:

                                               

An der Außenseite der Kellertreppe wurde eine richtige Isolierung bestehend aus einer speziellen Dichtfolie mit anschließendem Schutz aus Noppenfolie angebracht und dann kam der Kieslaster:

                                               

Der kippte 12 Kubikmeter Filterkies in die Garage und der wanderte dann in die Baugrube, damit Wasser an der Stelle auch versickern kann und nicht mehr in die Mauer dringt:

                                               

Beim Arbeiten ist mir dann ein Kabel unter der Wiese aufgefallen, was sich bei näherer Inspektion als 4 adriges Kabel für den Innenbereich herausstellte. Das habe ich dann durch ein VDE gerechtes Außenkabel ersetzt. Das an sich war noch nicht so schlimm, haarsträubend wurde es erst, als ich beim Öffnen der Anschlussdose tatsächlich einen Schutzleiter fand, der stromführend (gelbgrün auf schwarz) auf eine Ader des Außenkabels geschaltet war. Das zeugt schon von hoher fachlicher Qualifikation, wenn unter Missachtung sämtlicher Regeln und Vorschriften an der Elektrik rumgepfuscht wird:

                                               

Nachdem die Außenwand der Kellertreppe fachmännisch saniert war, haben wir dann den Weg zur Garage neu gepflastert und dann ging es an die Treppenstufen, weil mir da weiteres Übel im verborgenen zu liegen schien. Auf der Innenseite der Wand hatte sich beim Entfernen einer Fliese eine Wasserlache gebildet, eindeutiges Zeichen für Wasser unter den Fliesen:

                                               

Also in die Hände gespuckt und der Ursache auf den Grund gegangen, nur die Symptome mit Silikon zu übertünchen nutzt nämlich auf Dauer nichts. Eine Hilti mit Meißel ausgestattet und dann frisch ans Werk. Die ganze Wahrheit kam dann ziemlich schnell ans Licht:

                                       

Eine völlig marode Treppe unter deren Fliesen sich das vom Garten her eingedrungene Wasser gesammelt hatte. Das grüne auf den Bildern sind Mineralien aus dem Garten (dort haben wir die gleiche Farbe in einigen Sedimenten gefunden), die sich im Fliesenkleber abgesetzt hatten. Durch das permanent eindringende Wasser war der Eingang zum Keller an der Innenseite der Türe unten auch von schlecht kaschierten Feuchtigkeitsflecken gezeichnet. Nachdem die wirkliche Ursache gefunden war, jetzt ging es nur noch um das Restaurieren. Dabei half uns wieder die Eisenburger Firma und ein kleiner Bagger:

                                               

Der Rasen war dann nach etlichen Fahrten des Laders vom Aushub befreit, leider ging dabei auch das Gras mit weg und das Pflaster hinter unserer Garage zeigte von Fahrt zu Fahrt des Laders größere Spaltmaße:

                                               

Es blieb also nichts anderes übrig, als den hinteren Bereich auch mit neuen Pflastersteinen zu versehen. Dabei habe ich den Pflasterschneider hassen und den dicken Hammer lieben gelernt. Letzterer ist sehr vielseitig einsetzbar:

                                               

Der Putz am Fuße der hinteren Garagentüre und auf der Innenseite der Garagenwand mußte leider auch wegen massiver Feuchtigkeitszeichen weg geschlagen werden, denn dort ist durch einen nach schräg hinten abfallenden Garagenboden (in der Zeit, als das Haus gebaut wurde war der Gebrauch einer Wasserwaage hier wohl noch nicht so verbreitet) im Winter ständig Wasser gestanden und hat sich im Boden und in den Wänden gesammelt. Bevor die Risse im Estrich nun weiter wachsen konnten, haben wir die Wände neu verputzt, den Estrich saniert  und den Garagenboden dann gefliest. Die Garage bekam ein neues Tor vom Memminger Torbau, weil das Alte schon so verrottet war, daß man an manchen Stellen durchschauen konnte:

                                                           

Galt es "nur" noch den Garten wieder herzustellen. Dazu schaufelten wir 9 Kubikmeter Humus von der Straße in den Garten. Unter Zeitdruck, denn der Laster kam zu spät und deshalb blieben uns nur 3 Stunden bis zum Anpfiff von Deutschland-Italien, um den Humus von der Straße zu bekommen. Das haben wir dann gerade so hinbekommen und nach 2 Tagen Rechen sah das Ergebnis dann ganz passabel aus:

                                               

Darauf wurde dann Rollrasen aus Wesel gelegt und fertig wars:

                                               

Fazit der ganzen Aktion:

- Glaube niemals den Worten eines Hausverkäufers.

- Schmeiß´ kein gutes Geld Schlechtem hinterher.

- Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen.

- Arbeit hat noch keinem geschadet.

Unser Häusle ist jetzt fast so, wie wir es haben wollten. Innen müssen noch ein paar Kleinigkeiten gerichtet werden. Das Bad muß z.B. komplett "raus und neu" und im ersten Stock müssen endlich Heizkörper montiert werden, da sind nämlich noch nie welche gewesen. Letzteres geht allerdings nur wieder unter teurer Aufrüstung der Heizung, denn die hat nur einen Regelkreis und kann nicht Fußboden und Heizkörper gleichzeitig ansteuern. Ebenso fehlt ein dazu nötiger Mischer, der von der Heizung gestellt werden kann und ein Innenraumfühler.

Aus meinen jetzigen Erfahrungen kann ich nur jedem potentiellen Hauskäufer raten, sich mit jeder einzelnen Funktion (Wasserhähne, Toilettenspülung, Heizung, Elektrik, Fenster etc) des Objektes seiner Wahl vertraut zu machen und zu überprüfen, ob auch gehalten wird, was versprochen wurde. Ich werde unter den Downloads hier eine Checkliste zum Runterladen erstellen, mit der man ein Haus auf Herz und Nieren prüfen kann. Wird aber wohl noch ein wenig dauern, Geduld bitte.

 

zurück zum Anfang                                

                                       

 

Letzte Bearbeitung: 28. September 2009